Orgelrestaurierung - Abschnitt 1 und Abschnitt 2

Orgel der Großen Kirche

Stationen der Restaurierung

1966-71 Ahrend & Brunzema Konsolidierungsarbeiten

Verbesserungen an der Windversorgung, Neubau der Zungen, Nachintonation
1966 Nachbearbeitung des Hauptwerks und des Pedals
1971 Nachbearbeitung der Rückpositive

2014 - 2015 Ahrend Orgelbau

Restaurierung 1. Bauabschnitt: Rekonstruktion der Spielanlage am Hauptgehäuse, Überarbeitung der Windladen, Anlage des zu rekonstruierenden Oberwerks

2017 Ahrend Orgelbau

Restaurierung 2. Bauabschnitt: Rekonstruktion des Oberwerks, Neuanfertigung der Prospektpfeifen aus reinem Zinn, Restaurierung des historischen Pfeifenwerks, Austausch minderwertiger Pfeifen

Restaurierung 1. Bauabschnitt 2014/1015

Im Frühjahr 2015 wurde der im Sommer 2014 begonnene erste Bauabschnitt der Orgelrestaurierung in der Großen Kirche zu Leer vollendet. In großer Kunstfertigkeit wurde das historische Hauptgehäuse der Orgel restauriert und das verloren gegangene Untergehäuse rekonstruiert. Dort wurde an historischer Stelle die Spielanlage mit drei Klaviaturen für die Hände und einer Klaviatur für die Füße neu angelegt. Buchsbaum, Ebenholz und geräucherte Eiche lassen den Spieltisch in warmen Farben leuchten. Die Tasten der Manuale und die Pedaltasten bewegen über die feinädrigen neuen Trakturen die Ventile in den Windladen der vier Teilwerke. Die Registerzüge mit Ebenholzgriffen bedienen über eine wohldurchdachte Mechanik die 37 vorhandenen Register und die raffinierte Koppelanlage, welche die Teilwerke miteinander in verbindet.

Die Rekonstruktion des Oberwerkes mit geplanten 11 Registern ist technisch vorbereitet. Die Windversorgung ist von den Ladenbälgen befreit, aber noch nicht endgültig restauriert.

Über der feingliedrigen Mechanik zu den Rückpositiven wurde der Boden der Empore neu aufgebaut und geschlossen. Alle Teile wurden aus besten Materialien und in geschmackvoller Gestaltung ausgeführt.

Die hochqualifizierten Mitarbeiter der Orgelbauwerkstatt Ahrend erzielten durch ihre Erfahrung und Weitsicht bei den Arbeiten den ersehnten Erfolg: die rekonstruierte Spielanlage erlaubt ein ermüdungsfreies, feindifferenziertes Spiel.

Das Pfeifenwerk konnte im 1. Bauabschnitt noch nicht bearbeitet werden. Sämtliche Labialstimmen haben durch die fehlgeleiteten Veränderungen des Ott- Umbaus (1953-55) ihre Klangsubstanz und Leuchtkraft verloren. Allein das volle Werk der Orgel beeindruckt, weil es durch die von Ahrend & Brunzema erneuerten Zungenregister getragen wird. Bei sämtlichen kleineren Ensembleregistrierungen wird deutlich, wie viel das Klangbild gegenüber original erhaltenen oder vorbildlich restaurierten Denkmalorgeln abfällt. Die gleichschwebende Stimmung trägt ihren Anteil an einem blassen und unharmonischen Klangbild.

Restaurierung 2. Bauabschnitt 2016 - 2018

Der zweite Bauabschnitt ist mit der Rekonstruktion der Prospektpfeifen aus Zinn, der Restaurierung der vorhandenen 2500 Pfeifen und der Rekonstruktion von rund 800 Pfeifen des verlorenen gegangenen Oberwerks und der dazugehörigen Windlade und Registerzüge sowie einer historischen Windanlage durchgeführt worden.

Der Kirchenrat ist sehr dankbar, dass dieses große Werk gelingen konnte. Er ist dankbar für die finanzielle Unterstützung aus dem Bereich der Politik und der öffentlichen Verwaltung: der Evangelisch-reformierten Landeskirche, dem Bund, der Stadt Leer und etlichen Stiftungen.

Der Kirchenrat freut sich besonders darüber, dass sich so viele Menschen aus unserer Gemeinde und weit darüber hinaus für eine Orgelpfeifenpatenschaft entschieden haben. Somit konnte unsere Gemeinde 80.000 € von den benötigten 600.000 € zur Restaurierung beitragen.

Der Kirchenrat ist glücklich darüber, dass die aufwendige Restaurierung vor Ort durch den weltberühmten Leeraner Orgelbaubetrieb Jürgen Ahrend, unter der Leitung des Inhabers, Hendrik Ahrend, erfolgen konnte. Er und seine engagierten Mitarbeiter haben Großartiges geleistet.

Orgelmagazin 2018